Frënn vum ale Stater Bus
Restauration d'un autobus de 1964
Einigen Busfahrern der Stadt Luxemburg, welche täglich ihren Dienst verrichteten, fielen die seit langem abgestellten Autobusse auf, die auf dem Gelände des Busbetriebes herumstanden. Diese Fahrzeuge waren nicht verkauft worden und sollten irgendwann einmal hergerichtet werden. Bis Anfang der 2000er Jahre arbeiteten die Werkstätten der städtischen Busbetriebe alte Tramwagen und Busse auf. Diese sind augenblicklich im Bus- undStraßenbahnmuseum der Stadt Luxemburgzu bewundern.
Ab einem gewissen Moment änderte der Busbetrieb seine Philosophie und orderte an, dass alles alte Material, was über die Jahre hinweg gesammelt wurde, verkauft werden soll. Falls sich kein Käufer finden würde, gehe es den Weg des alten Eisens. Ein erster Schritt war das Abtransportieren des AEC-Busses der Firma Josy Clementaus Burglinster, welcher für Ersatzteile angeschafft worden war. Das Fahrzeug hatte die Besonderheit, dass der Aufbau - die letzte luxemburgische Bus-Karosserie von 1972 - vom Unternehmen Comesaus Junglinster stammte.
Nun wurden alle hellhörig und hatten begriffen, dass es allerhöchste Eisenbahn war, zu retten, was noch zu retten sei. Alte Fahrzeuge von weiteren Dienststellen der Stadt wurden herangeschafft und meistbietend veräußert. Vor den obengenannten Bussen sollte nicht halt gemacht werden. Einige Mitarbeiter wurden bei Vertretern des Schöffenrates vorstellig um über die Sachlage zu sprechen. Diese erkannten den Ernst der Lage und bekannten sich dazu, diese Fahrzeuge nicht veräußern zu lassen. Einige Zeit später versammelten sich die interessierten Busfahrer und gründeten so Anfang 2012 die Vereinigung „Frënn vum ale Stater Bus asbl". Ziel war es, den Bus Brosselmit der Betriebsnummer 94 aus dem Jahre 1964 und den Mercedes-Gelenkbus 46 von 1982 wieder aufzuarbeiten und fahrtüchtig zu machen. Sie wurden an die Vereinigung abgetreten. Diese begann mit den Vorbereitungen zur Finanzierung der Projekte. Da dies ein großer Arbeitsaufwand ist, beschloss man zuerst den Bus 94 Brosselherzurichten. Später soll der Gelenkbus 46 Mercedes-Benzaufgearbeitet werden.Gleichzeitig ist ein Projekt in Angriff genommen worden, welches die Aufarbeitung von Bus Brosselmitfinanzieren soll. Einem bekannten luxemburgischen Autor wurde der Auftrag gegeben, ein Buch über die Firmengeschichte von Brosselzu schreiben. Hier sollten alle Fahrzeugsparten des Herstellers vorgestellt werden. Auch sollten die luxemburgischen Autobusse vorkommen und speziell jene der Stadt Luxemburg. Das Buch wurde 2016 in französischer Sprache mit einem kleinen deutschen Text im Anhang heraus gegeben.
Im Jahr 2013 stiess die Vereinigung „Routemaster asbl" ihre beiden städtischen Busse aus organisatorischen Gründen ab. Es waren dies Bus 216 Deutzvon 1979 und Bus 232 Mercedes-Benzaus dem Jahre 1983. Da diese sonst auch verkauft worden wären, nahmen die „Frënn vum ale Stater Bus" sich dieser Wagen an und konnten somit Sonderfahrten ausführen.
Die Stadt Luxemburg gab sich vor Jahren eine neue äußere Identität mit dem „Multiplicity"-Design. Dabei mussten die Busse, welche in der blau-weiß-gelb-orangen Farbgebung von 1989 fuhren, ihr äußeres Erscheinungsbild ändern. Auf Nachfrage bei der Verwaltung hin, wurde bestätigt, dass kein Fahrzeug in der alten Farbgebung erhalten werden soll. Die „Frënn vum ale Stater Bus" beschlossen 2013 schließlich ein Fahrzeug dieser Generation zu erwerben, um es der Nachwelt zu erhalten. Es handelt sich dabei um Bus 167 Mercedes-Benzaus dem Jahre 1995. In einer 2014 stattgefundenen Zusammenkunft zwischen dem Busdienst und der Vereinigung wurde festgehalten, dass auch ein Gelenkbus in dieser Farbgebung für die „Frënn vum ale Stater Bus" bereitstehe. Diesmal ist es Bus 67 Mercedes-Benzvon 1997. Beide Fahrzeuge konnten sofort für Sonderfahrten zur Verfügung gestellt werden. 2015 wurde Bus 182 MANvom Autobusbetrieb vorzeitig aus dem Verkehr gezogen.
Da die Vereinigung bereits 2014 eine Anfrage eingereicht hatte, das Fahrzeug nicht zu veräußern, konnte es in den Fahrzeugbestand aufgenommen werden. Es wurde im Jahre 2008 gelegentlich der 100-Jahr-Feier der städtischen Straßenbahn „veraltet" in den blau-gelben Farben hergerichtet, ähnlich eben einer früher in der Stadt verkehrenden Tram.
Somit verfügt die Vereinigung momentan über sieben Busse, wovon fünf in Betrieb sind und für Extrafahrten bereit steht. An den restlichen Wagen werden im Laufe der Zeit die Arbeiten durchgeführt, wofür die „Frënn vum ale Stater Bus asbl" sich zusammen gefunden haben.
Agrément n° 2019/072 décerné par le comité directeur du Fonds culturel national lors de sa réunion du 23 avril 2019, renouvelé le 13 janvier 2021 portant désormais le n°2021/072.